Tabaksorten

Einige bekannte Tabaksorten in der Zigarrenwelt sind der Criollo-Tabak, die verbesserte Version namens Corojo, Sumatra und Brasil. Die Anzahl verschiedener Variationen, Hybride und somit neuen Sorten ist aber unendlich vielfältig.

Generell werden die Blätter einer Tabakpflanze in drei verschiedene Stufen eingeteilt. Ganz oben an der Tabakpflanze befinden sich die jüngeren und sonnenverwöhnten Ligero-Blätter. Sie verfügen über ein stärkeres Aroma und einen höheren Nikotinanteil, besitzen allerdings keine sonderlich guten Brandeigenschaften. Die Seco-Blätter aus der Pflanzenmitte sind etwas leichter. Die ältesten Blätter, die sich ganz unten an der Pflanze befinden und deswegen am meisten Schatten abbekommen haben, weisen das geringste Aroma aller Blätter auf. Aufgrund ihrer guten Glimmeigenschaften werden die sogenannten Volado-Blätter überwiegend als Füllmaterial verwendet. Für eine ausgewogene Zigarre mit gutem Brandverhalten braucht es also eine Mischung dieser Blätter.

Handgemachte Zigarren bestehen aus der Einlage (engl. Filler, span. Tripa), dem Umblatt (engl. Binder, span. Capote) und dem Deckblatt (engl. Wrapper, span. Capa). Deckblätter gibt es in Dutzenden von Farbtönen (ca. 60), wie Claro, Colorado, Maduro, Oscuro und viele mehr. Die Einlage entscheidet stark über den Geschmack der Zigarre, da die darin verwendete Tabakmischung (engl. Blend) von grosser Bedeutung ist. Bei kubanischen Zigarren, auch Habanos genannt, handelt es sich immer um Puros. Puros sind Zigarren, deren Tabak zu 100% aus dem gleichen Land kommt.

  • Ein geschmacklich einfaches Tabakblatt ist zum Beispiel das Double Claro Deckblatt, manchmal auch Candela genannt. Dieses Deckblatt ist  grünlich, wird bereits vor der vollen Reifung geerntet und entsteht durch schnelle Trocknung unter Versiegelung der Trockenschuppen und Erhöhung der Innentemperatur. Chlorophyll wird dabei in den Blättern eingeschlossen, was die grünliche Färbung ergibt.
  • Etwas dunkler aber geschmacklich dennoch sehr mild fällt das Claro-Deckblatt aus. Die Claro-Deckblätter wachsen auf Tabakpflanzen, die mehrheitlich im Schatten gezogen werden. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Claro-Deckblätter aus dem amerikanischen Bundesstaat Connecticut, die zum Beispiel bei den Vintage 1999 Zigarren von Rocky Patel verwendet werden.
  • Eine Mischung aus Schatten und Sonne erhalten die Colorado Claro Deckblätter. Diese Deckblätter werden oft als ausgewogen bezeichnet.
  • Mittelbraune Deckblätter mit noch etwas mehr Sonne sind die Colorado-Deckblätter. Diese sind häufig schon etwas stärker im Geschmack.
  • Colorado Maduro Deckblätter sind voll ausgereifte Deckblätter mit vollmundigeren Aromen.
  • Maduro-Deckblätter sind bekannt für ihre Süsse, zurückzuführen auf den hohen Zuckergehalt im Blatt, den sie durch besonders viel Sonneneinstrahlung erhalten haben. Aus diesem Grund sind Maduro-Deckblätter meist die obersten Blätter der Tabakpflanze.
  • Oscuro Blätter können teilweise fast schwarz erscheinen. Trotz der dunklen Farbe müssen Oscuro-Blätter nicht zwangsläufig stark sein, überzeugen aber dennoch mit einem einzigartigen Geschmack.